Mehrfachnutzung und Aufbewahrung
Ich fand es schon immer merkwürdig, Dinge wegzuwerfen, wenn sie nur einmal benutzt und dabei noch nicht mal beschmutzt wurden. So zum Beispiel Frischhalte- oder Alufolie. Meine Rolle Frischhaltefolie habe ich schon mindestens 10 Jahre. Nicht, weil ich die Folie wiederverwende, sondern weil ich sie möglichst gar nicht verwende. Gegen Alufolie habe ich aufgrund der Naturzerstörung bei der Gewinnung von Bauxit inzwischen eine ernsthafte Aversion. Wenn man was abdecken muss, dann tut es meist auch ein kleiner Teller. Inzwischen gibt es aber Wachstücher, die man mehrfach verwenden kann. Essensreste kommen bei mir in Glas- oder Kunststoffbehälter. Wie man inzwischen weiß, ist Kunststoff nicht so langlebig wie man einst gedacht hat, Weichmacher aus den Kunststoffen härten mit der Zeit durch, der Kunststoff wird brüchig und Giftstoffe können austreten. Bei meiner Mutter wurde seit ich denken kann alles „ein-“ oder „umgetuppert“! Diese Firma war auf jeden Fall eine der ersten, die lebensmittelechten Kunststoff verwendet hat.
Recycling und Upcycling
Dinge mehrfach zu nutzen, ist bereits Recycling. Kleine Joghurteimer können z.B. einmal ausgewaschen und danach als Aufbewahrungsbox, z.B. für Suppen genutzt werden. Aufgrund des Kunststoffs empfiehlt sich dies aber nur ein- oder zweimal. Eigentlich kennen wir den Begriff aber vom Wertstoffsystem „Gelber Sack“ bzw. „Grüner Punkt“. Auch die Wertstoffhöfe zählen dazu. Dinge werden dabei wieder in ihre einzelnen Kunststoffe und Metalle getrennt und der Wiederverwendung zugeführt. Obwohl Deutschland weltweit als Vorbild in Sachen Recycling gehandelt wird, ist die Trennung der einzelnen Kunststoffe nicht so einfach. Es wird dabei immer noch zu viel Material aus dem gelben Sack der Müllverbrennung zugeführt. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass man z.B. bereits die Aluminiumdeckel vom Joghurt entfernt; ansonsten kann weder das Plastik noch das Alu dem Wertstoffsystem zugeführt werden. Schwarze Stoffe können von vornherein nicht recycelt werden, da die Maschinen das Schwarz nicht erkennen können.
Mit Upcycling bezeichnet man Dinge, die anderweitig verwendet werden. Dabei ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Klamotten werden zu Taschen oder Mundschutz, ausgediente Teekannen zu Vogelnestern.
Das eigene Grün
Wer einen eigenen Garten oder einen Balkon hat, kann dazu beitragen, dass Insekten und Vögel hier Nahrung finden. Durch die intensive Landwirtschaft finden Insekten und Vögel auf den bewirtschafteten Feldern keine Nahrung mehr. Umso wichtiger werden daher unsere privaten Gärten und Balkone, die 50% der Gebietsflächen ausmachen. Dabei ist es auch wichtig, dass wir hier keine Pestizide einsetzen und auch Kleinstlebewesen fördern. Durch einen gesunden Boden, Stauden, die nicht im Winter heruntergeschnitten werden und etwas Totholz, entsteht Lebensraum für viele Insekten und Nahrung für unsere heimische Vögel. Durch ein Unkrautflies und eine dicke Schicht Kieselsteine kann die Amsel keine Regenwürmer picken! Dabei ziehen nicht nur die üblichen Gärtnereistauden, sondern besonders Wildkräuter wie Brennessel, Knoblauchsrauke oder Gundermann Insekten an, die auf sie spezialisiert sind und fördern somit die Biodiversität. Wer es sich leisten kann, schafft eine wilde Ecke im Garten oder lässt alles, was nicht bekannt ist, erst einmal wachsen. Wenn das Kraut größer wird, kann man immer noch entscheiden, es zu entfernen. Meist wird man aber überrascht, wie schön „Unkräuter“ sein können und belässt es dauerhaft in seinem Garten. So war es jedenfalls bei mir.
Einkaufsverhalten
Durch unsere Einkäufe steuern wir Angebot und Nachfrage. Viele meinen, dass dies nicht viel bringen würde und die Politik das steuern muss. Ich denke, beides ist wichtig. Die Politik muss das Angebot und die Auswahl bestimmen, aber sie würde es nicht steuern, wenn der Verbraucher dies nicht nachfragen würde.
Neben Tierwohllabels und Ampelsystemen auf den Lebensmitteln ist die Verpackung für mich am offensichtlichsten. Wie schon beim Recycling angesprochen, wird so viel dem Wertstoffsystem zugeführt und nur ein Teil davon recycelt. Dabei handelt es sich bei Verpackungen offensichtlich um Einmalplastik, welches wir nach dem Auspacken des Produktes entsorgen (nicht immer fachgerecht). Hier anzusetzen und Verpackungen zu vermeiden, spart Tonnen an Müll bei jedem einzelnen Verbraucher. Der Vorteil vom Einkaufen im unverpackt-Laden wie dem Naturschatzlädchen ist daher, dass man dort mit seinen eigenen Gefäßen einkaufen gehen kann. Wie das geht, ist auf der Startseite erklärt. Ihr könnt auch einfach im Lädchen vorbeischauen und ich erkläre es Euch vor Ort. Positiver Nebeneffekt ist, dass man nur soviel kauft wie man gerade benötigt.